Die Wichtigkeit der seelischen Resilienz
Seelengesundheit
Das Immunsystem der körperlichen Gesundheit steht meistens an erster Stelle. Wie sieht es mit der Seelengesundheit aus? Wie steht es um die seelische Resilienz? Beides miteinander zu verknüpfen, stärkt beide Immunsysteme. Denn auch die Seele benötigt Abwehrkräfte.
Egal, welche Krise jeder einzelne Mensch oder jeder im Kollektiv durchmacht, es gilt immer beide Seiten zu stärken. Wie eine Krise von jedem bewältigt wird, hängt oft von seiner geistigen Einstellung ab: Wie geduldig bin ich? Gehe ich achtsam mit mir um? Welches gesunde Denken habe ich für mich entwickelt? Bin ich bereit, mit mir sorgsam umzugehen?
Wie kann ich gut für mich sorgen?
Indem ich in diesen besonderen Zeiten den Medienkonsum reduziere, um mich nicht ständig emotional ´runter ziehen zu lassen. Morgens und abends eine Brise Nachrichten, das reicht! Ansonsten gelange ich immer tiefer in die Angstspirale hinein, die mein seelisches Immunsystem schwächt. Des Weiteren kann ich mich geistig und seelisch kräftigen, wenn ich gute Gedanken und Gefühle erzeuge und mich mit völlig anderen Themen beschäftige. Themen, die mir gut tun.
Zwischen Körper und Seele herrscht eine Wechselwirkung bei der Entstehung von Krankheiten. Experten in entsprechenden Fachkreisen finden immer mehr Nachweise dafür, dass nicht nur übermäßiger Stress krank macht, sondern auch anders herum eine chronische oder schwere Erkrankung zu seelischem Leid führen kann. Aus diesem Grund ist es bedeutsam, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Seele zu halten.
Jeder kann sich sein eigenes Konzept zur Gesunderhaltung kreieren. Jeder sollte an seine Fähigkeiten glauben und selbstverantwortlich (re-)agieren. Alle Gedanken, ob gute oder weniger gute, manifestieren sich nach häufigen Wiederholungen über das vegetative Nervensystem im Gedächtnis. Das Beispiel mit dem halbvollen und halbleeren Glas bringt es auf den Punkt. Ich stelle mir bewusst die Frage: „Welcher Seite gebe ich mehr Aufmerksamkeit?“
Allen Krisen kann etwas Gutes abgewonnen werden. Da die Menschheit aber auf „angenehm“ und „bequem“ ausgerichtet ist, lehnen wir alles ab, was einen bestimmten Zustand ändern könnte. Veränderungen? Nein, danke!
Zweifellos steckt auch viel in den Genen, weshalb der eine schneller erkrankt als der andere. Für seelische Leiden, so Experten, sind maximal 50% der Gene verantwortlich. Es kommt vielmehr auf den Lebensstil an.
Tobias Esch, Allgemeinmediziner, Neurowissenschaftler und Gesundheitsforscher, untersuchte viele Jahre lang, unter anderem in Harvard und an der Charité, wie sich chronische Krankheiten, z. B. Diabetes, Asthma oder Rückenschmerzen durch einen ganzheitlichen Ansatz lindern oder sogar heilen lassen können. Dazu ist es nötig, selbst daran mitzuwirken, indem die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Der Wissenschaftler nennt vier mögliche Strategien:
- Positive Emotionen
- Regelmäßige Entspannung
- Gesunde Ernährung
- Ausreichend Bewegung
Wenn ich eine gesunde Grundeinstellung oder besser ausgedrückt, einen Grundoptimismus beherzige, werde ich seltener krank. Ich kann zum Beispiel abends vor dem Einschlafen meine Gedanken auf das Gute des vergangenen Tages lenken, Revue passieren lassen und mich bedanken. Schon geht es meinem emotionalem Kostüm besser. Das ist nicht nur eine gute Voraussetzung für einen gesunden Schlaf.
Leider werden die kleinen, wohltuenden Dinge am Rande, viel zu wenig bewusst wahrgenommen und wirklich beachtet. Das sind jedoch die Momente, die viel Negatives ausgleichen können. Gute Gedanken erzeugen gute Gefühle, gute Worte und gutes Handeln. Jeder ist seines Glückes Schmied. Alles ist im Wandel, auch der Mensch. Innehalten, aufbrechen, um das Wesentliche im Leben zu erkennen. Wo stehe ich und wo will ich jetzt hin?
Die Welt wird sich anders als zuvor weiter drehen. Stellen wir uns auf Veränderungen in jede Richtung ein. Auf die Seelengesundheit, die (seelische) Resilienz, das Starkmachen kommt es an. Die Gedankengänge mit einem guten Schuss Grundoptimismus zu versorgen hilft enorm.